Unverpackt-Laden hat „Luft nach oben“

Unverpackt-Laden hat „Luft nach oben“

Unverpackt-Laden hat „Luft nach oben“

Einzelhandel „Jute Seele“ in der Brückstraße kommt noch nicht an wie erhofft – wie geht es anderen Läden?
Emden - Ein neues Geschäft in Corona-Zeiten zu eröffnen, ist sicher ein Wagnis. Der Inklusionsbetrieb Agilio und der Verein Das Boot haben es vor mehr als einem Monat trotzdem getan: Der erste Unverpackt-Laden Emdens wurde eröffnet. Die „Jute Seele“, wie das Geschäft an der Brückstraße heißt, bekomme zwar viel „positives Feedback“ und kann normal öffnen, weil dort Lebensmittel verkauft werden, teilen die Betreiber über Maike Klingenberg, Sprecherin von Agilio, mit. Aber: Es gibt noch Luft nach oben. „Es ist einfach schwierig, ein neues Angebot in Zeiten von Corona und des Jojo-Lockdowns zu etablieren“, heißt es. Es fehle die Einkaufslaune der Emderinnen und Emder und es fehlten Touristen. „Vor allem ist es aktuell nahezu unmöglich, eine Atmosphäre herzustellen, die Unverpackt-Läden eigentlich auszeichnen, und mit den Kunden*innen ins Gespräch zu kommen, sich auszutauschen, über den bloßen Einkaufsvorgang hinaus“, so Klingenberg. Später seien eine Sitzecke geplant und auch ein Kaffeeausschank sowie eine Möglichkeit, Lebensmittel zu probieren.
In Unverpackt-Läden werden – wie der Name schon sagt – Lebensmittel, Hygiene- oder Reinigungsartikel sowie andere Waren größtenteils ohne Verpackung verkauft. Kunden bringen ihre eigenen Behälter mit oder bekommen vor Ort wiederverwendbare Behälter oder Papiertüten. Die angebotenen Artikel stammen häufig aus der Umgebung. Obwohl die Menschen gerade in Corona-Zeiten mehr regional und nachhaltig einkaufen und im vergangenen Jahr dicht aufeinandergefolgt ein erster ostfriesischer Unverpackt-Laden in Esens und ein zweiter in Leer geöffnet haben, die gut laufen, scheint es Emden schwer zu haben. Noch befindet sich das Geschäft in der Findungsphase. „Nach wie vor sammeln wir Kundenrückmeldungen dazu, was ihnen möglicherweise noch in unserem Sortiment fehlt und werden unser Bestes geben, diesen Wünschen nachzukommen“, so die Agilio-Sprecherin. Eine Verbesserungsidee sei außerdem, mehr Papiertüten, die ebenfalls wiederverwendet werden könnten, anzubieten – „Insbesondere für die Kunden*innen, die nicht mit Gläsern einkaufen gehen wollen“, so Klingenberg. Eine weitere Überlegung sei es, ein Online-Angebot und einen Lieferdienst einzurichten.

Wie ergeht es anderen Geschäften?
In der Brückstraße scheinen die Geschäftsbetreiberinnen und -betreiber noch halbwegs optimistisch auf die kommenden Wochen zu schauen. Sabine Kreutz, Betreiberin des kleinen Lädchens „Pique“ neben der „Juten Seele“ hofft auf den Sommer und die Lockerungen. Bislang laufe der Einkauf an der Ladentür ganz gut bei ihr, sagt sie. Außer Stammkunden meldeten sich auch Menschen, die beim Schaufensterbummel auf eine Ware aufmerksam geworden seien. Sie müsse zwar so langsam etwas an ihre Rücklagen ran, aber: „Ich schaff‘ das“, sagt sie. In der Brückstraße fühle sie sich insgesamt sehr wohl.
„Wir sind immer noch dankbar, dass wir wieder öffnen dürfen“, sagt auch Maike Frerichs, die in der Bücherstube arbeitet. Zwar seien die Öffnungszeiten derzeit eingeschränkt und es gebe „gewisse Unsicherheiten“, aber die Kundschaft sei da. Einige würden auch zum Schlendern und Bummeln in das Buchgeschäft kommen, meint sie. Als christliche Buchhandlung würden sie die Hoffnung großschreiben. Immer wieder würden sie und ihre Kolleginnen auch nach dem Lesecafé gefragt, das an die Bücherstube anschließt, aber noch nicht wieder öffnen darf. Sobald der Emder Inzidenzwert unter 100 fällt und Cafés auch hier wieder Besucher zulassen dürfen, werde das Lesecafé aber flottgemacht. Von heute auf morgen wäre das wegen der Lebensmittel, die noch zu beschaffen wären, aber nicht möglich. Im vergangenen Jahr sei das Café im „schwächeren“ Lockdown sehr gut angenommen worden.
Im Bekleidungsgeschäft Mode im Karree in unmittelbarer Nähe der Bücherstube zeigt sich Inhaber

Gerhard Teerling ebenfalls zuversichtlich. Zwar seien die Einnahmen ziemlich eingebrochen, aber: „Wir bleiben der Stadt auf jeden Fall erhalten“, sagt er. Mit dem Standort Brückstraße, den Teerling schon seit 2007 nutzt, sei er „sehr zufrieden“. Die vielen kleineren, zum Teil besonderen Geschäfte würden „sehr gut angenommen“ und seien auch bei Touristen beliebt, meint er. Das Verkaufskonzept „Click & Meet“ sei bislang gut angenommen worden. Ob das Shoppen nach dem Vorzeigen eines negativen Corona-Tests, wie es in den umliegenden Landkreisen jetzt möglich ist, in der Brückstraße gut angenommen würde, glaubt er nicht. Teerling fürchtet, dass die Einkäufe dann weniger werden.

@ Ostfriesen Zeitung vom 11. Mai 2021, Bild: Jute Seele

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